Vermeiden Sie diese vier Fehler beim Kauf eines E-Bikes

Fehlkäufe leisten wir uns fast täglich – davon wird jeder ein Lied singen können. Bei kleinpreisigen Produkten des Alltags ist das meist nicht weiter schlimm. Richtig ärgerlich wird es jedoch, wenn es sich um einen hochwertigen und teuren Gegenstand wie etwa ein E-Bike handelt.

Damit Ihnen dies nicht passiert, haben wir in unserem Ratgeber vier häufig gemachte Fehler beim Kauf von E-Bikes zusammengestellt und geben Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie diese vermeiden.

Fehler Nr. 1: Das billigste Modell eines E-Bikes wählen

E-Bikes sind teuer in der Anschaffung. Ein gewöhnliches Fahrrad können Sie für ein paar hundert Euro kaufen, für ein E-Bike müssen Sie einiges mehr bezahlen. Doch nicht nur der Fachhandel bietet diese innovativen Transportmittel an – auch in den Aktionen einiger Discounter und No-Name-Anbieter tauchen immer häufiger preisgünstige E-Bikes und Pedelecs auf.

Doch lassen Sie sich hierbei nicht allein vom Namen oder von vermeintlich tollen technischen Daten verführen Hinzu kommt: Pedelecs werden oft fälschlicherweise als E-Bikes bezeichnet und umgekehrt.

Eine Reihe von Discountern oder Online-Händlern bietet Einsteigermodelle zu auf den ersten Blick sehr niedrigen Preisen von deutlich unter 1.000 Euro an. Bei diesen extrem günstigen Angeboten lohnt sich ein Blick auf die Details: Welcher Akku treibt den Elektromotor an und wie sind die Bremsen ausgelegt?

Für Einsteiger, die nur im Stadtverkehr unterwegs sein wollen, sind solche Angebote vielleicht eine Überlegung wert. Wer aber längere und vor allem anspruchsvollere Strecken zurücklegen muss oder will, der erwartet einfach mehr von einem E-Bike und sollte eine entsprechend größere Investition einplanen.

Schon für 1.500 bis 3.000 Euro bekommen Sie ein Marken-E-Bike von renommierten Herstellern mit modernem Akku und fortschrittlicher Antriebstechnik. Wer indes in der Luxusklasse sucht, muss bei Herstellern wie Liteville, Riese und Müller, Waldbike oder Wallis freilich mit deutlich höheren Preisen rechnen.

Fehler Nr. 2: Nicht bereit sein, sich während der Fahrt körperlich zu betätigen

Wenn Sie ein E-Bike gekauft haben und nicht bereit sind, die Pedale zu benutzen, außer um Ihre Füße abzustellen, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn Sie die vom Hersteller angegebene, maximale Fahrstrecke nicht erreichen. Der Hauptzweck eines eingebauten Elektromotors besteht darin, den Radfahrer zu unterstützen, und nicht darin, ihm die ganze Arbeit abzunehmen. Für Nutzer mit diesen Erwartungen sind E-Scooter vielleicht die bessere Wahl.

Wenn Sie Ihr E-Bike sinnvoll fahren möchten, treten Sie regelmäßig mit in die Pedale. Der Elektromotor muss dann nicht so hart arbeiten und der Akku hält länger. Außerdem ist der Elektromotor eine große Hilfe am Hang. Wer zum ersten Mal mit einer elektrischen Unterstützung einen Hang hinauffährt, wird angenehm überrascht sein, denn Elektrofahrräder machen das Radfahren gerade in solchen Situationen viel einfacher. Da wäre es doch schade, wenn der Akku bereits leer ist, weil Sie die gesamte vorige Strecke in der Ebene nur mit Elektrokraft gefahren sind.

Auch der sorgsame Umgang mit der Schaltung kann sich positiv auf die Laufleistung des E-Bikes auswirken: An Steigungen sollte beispielsweise heruntergeschaltet werden. Das spart nicht nur Strom, sondern schont auch die Gelenke des Fahrers.

Fehler Nr. 3: Die Angaben des Herstellers für bare Münze nehmen

Faktoren wie Motorleistung und Getriebeübersetzung spielen eine wichtige Rolle für die Reichweite. Wie beim Auto haben aber auch Werte wie Reifendruck, Luftwiderstand, Rollwiderstand und Beladung einen direkten Einfluss auf den Energieverbrauch.

Die Angaben der Hersteller beruhen nicht immer auf den tatsächlichen Bedingungen. Motoren und andere mechanische Komponenten werden in der Regel unter Werkstattbedingungen getestet, die nicht von Wind und Wetter beeinflusst werden. Daher können die in Betriebsanleitungen errechneten Kennzahlen erheblich von den tatsächlichen Bedingungen abweichen. Informieren Sie sich daher nach Möglichkeit über die tatsächlichen Bedingungen des von Ihnen angestrebten Modells, bevor Sie eine Entscheidung treffen.

Fehler 4: Das E-Bike als vollwertige Alternative zum Alltagsauto sehen

Ihr Arbeitsweg beträgt lediglich 5 km und Sie bewegen sich ansonsten ebenfalls in einem Radius von wenigen Kilometern um Ihr Zuhause, z. B. zum Einkaufen? Dann können Sie durch die Anschaffung und Nutzung eines E-Bikes sicherlich Einiges an Kraftstoffkosten einsparen. Im Idealfall steht Ihnen beim Arbeitgeber sogar eine Lademöglichkeit zur Verfügung. Da könnte man schon auf die Idee kommen, das E-Bike als vollwertigen Ersatz für das Alltagsauto zu verwenden und Letzteres ganz abzuschaffen.

Sie sollten sich allerdings darüber bewusst sein, dass Sie auf dem E-Bike bei Regen oder Kälte kaum Schutz haben. So kann der Arbeitsweg etwa im Winter sehr beschwerlich werden. Zudem sind die Transportmöglichkeiten auf einem E-Bike beim Einkaufen sehr begrenzt.

Betrachten Sie Ihr E-Bike also besser als Ergänzung zum Auto und als Teil eines Gesamtkonzeptes zum Umweltschutz und zum Energiesparen. Für schlechtes Wetter, größere Strecken und Transporte steht dann immer noch das Familienfahrzeug zur Verfügung, was eine echte Erleichterung darstellt.

Fazit

Kein Zweifel: E-Bikes haben sich in den letzten Jahren flächendeckend durchgesetzt und finden immer mehr Fans. Doch manche Menschen erwarten zu viel von einem solchen Verkehrsmittel, bzw. haben falsche Vorstellungen. Mit unseren Tipps sollten Sie in der Lage sein, mit diesen falschen Erwartungen auszuräumen und realistisch an den E-Bike-Kauf heranzugehen.

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