Mehr Verkehrssicherheit durch gezieltes Training für Jugendliche und Senioren

Heute wird im Verkehrsausschuss des Bundestages der Unfallverhütungsbericht Straßenverkehr 2022/2023 vorgestellt. Er enthält neben aktuellen Unfallzahlen auch Informationen zu den Präventionsmaßnahmen und Aktivitäten der Deutschen Verkehrswacht (DVW). Besonders deutlich wird laut Bericht, dass es bei Fahrradunfällen von Jugendlichen ab 12 Jahren und älteren Menschen weiterhin erheblichen Handlungsbedarf gibt. Diese Erkenntnisse stützen die Forderung der DVW nach verpflichtenden Mobilitätstrainings, um Fahrkompetenzen zu entwickeln und zu erhalten. DVW-Präsidentin Kirsten Lühmann betonte, dass nach der Grundschule und im höheren Alter ein signifikanter Anstieg schwerer und tödlicher Fahrradunfälle zu verzeichnen sei. Deshalb setze sich die DVW für ein verbindliches Radfahrtraining in der Sekundarstufe sowie für einen Ausbau von Pedelec-Trainings für Seniorinnen und Senioren ein.

Warum Radfahrtrainings so wichtig sind

Mit dem Wechsel in die weiterführende Schule legen Kinder meist längere Strecken mit dem Fahrrad zurück und dürfen dabei nicht mehr den Gehweg nutzen. Dieses veränderte Mobilitätsverhalten spiegelt sich auch in den Unfallzahlen wider. Der Bericht zeigt, dass die Mehrheit der schwerverletzten oder getöteten Kinder ab 12 Jahren mit dem Fahrrad unterwegs war – im Jahr 2023 lag dieser Anteil bei 48 Prozent, was 427 betroffenen Kindern entspricht. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wirbt die DVW bereits seit Jahren für ein Radfahrtraining in der Sekundarstufe I. Gemeinsam mit der Unfallforschung der Versicherer (UDV) hat sie dazu ein Konzept entwickelt, das bereits erfolgreich an Schulen erprobt wurde. Diese Trainings sollen die in der Grundschule etablierte Radfahrausbildung sinnvoll fortführen und fest in die Lehrpläne integriert werden.

Mehr Sicherheit auf dem Pedelec

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, bei einem Unfall schwere oder tödliche Verletzungen zu erleiden – insbesondere für ungeschützte Verkehrsteilnehmende wie Radfahrende. Laut Bericht waren im Jahr 2023 61 Prozent der tödlich verunglückten Radfahrenden über 65 Jahre alt, bei den Pedelec-Fahrenden sogar fast 70 Prozent. Die elektrische Tretunterstützung macht das Radfahren zwar auch im Alter attraktiver, führt aber bei vielen Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteigern zu Unsicherheiten im Umgang mit der Technik. Deshalb plädiert die DVW für den Ausbau von praktischen Pedelec-Trainings, um die Fahrkompetenz zu stärken und das Unfallrisiko zu senken.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Deutsche Verkehrswacht e.V./Veröffentlicht am 08.10.2025

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