Elektroroller als Alternative zum eBike?

Trotz großer Beliebtheit besitzt ein E-Bike auch Nachteile, u. a. den recht großen Platzbedarf. Hier könnte ein Elektroroller die passende Alternative darstellen. Wir werfen einen Blick auf diese Fahrzeuggattung und decken auf, für wen ein Elektroroller das passende Gefährt sein könnte.

Der Elektroroller – fast so alt wie das Fahrrad

Wer denkt, Elektroroller wären ein Produkt unserer modernen Zeit und würden erst seit wenigen Jahren auf dem Markt angeboten, der irrt sich gewaltig. Bereits im Jahr 1911 gab es das erste Zweirad auf dem Markt, welches durch einen Elektromotor angetrieben wurde. Stellte dieser Roller noch mehr oder weniger eine Hinterhof-Bastellösung dar, war der Weg für die Zukunft jedoch damit schon vorgezeichnet.

Wichtig zu wissen ist, dass die Notwendigkeit zum Bau eines Elektroautos in früheren Jahren nicht etwa durch die zur Neige gehenden Ressourcen an Erdöl entstand, sondern aus einem ganz anderen Grund. Viele Unternehmen, die ihre Waren in großen Fertigungshallen produzierten, suchten damals nach einem günstigen Transportmittel, mit dem Arbeiter sowie Material innerhalb dieser Produktionshallen hin und her transportiert werden konnten. Da ein Verbrennungsmotor, der zwangsläufig Abgase ausstößt, für diese Aufgabe denkbar ungeeignet ist, kam man schnell auf den Elektromotor. Und so wurden die ersten Elektroroller als Transportfahrzeuge für den betriebseigenen Verkehr entwickelt.

In den letzten Jahren wurden in diesem Bereich große Fortschritte gemacht. Die modernen Akkus leisten sehr gute Dienste und sorgen dafür, dass respektable Reichweiten auch mit einer vergleichsweise geringen Akkugröße möglich sind. Natürlich ist diese Reichweite nicht vergleichbar mit einem Automobil, beim Elektroroller muss man in der Regel mit 50 bis 150 Kilometern vorliebnehmen. Für die Zukunft ist in diesem Bereich allerdings Großes zu erwarten: Neue Akku-Technologien werden schon heute entwickelt und werden morgen dafür sorgen, dass auch ein E Scooter durchaus mehrere 100 Kilometer ohne Zwischenladung fahren kann.

Vor- und Nachteile des Elektrorollers

Der größte Vorteil eines Elektrorollers ist zweifellos das völlig emissionsfreie Fahren. Ein Elektroroller produziert keine Abgase, kein CO2 (zumindest nicht direkt) und ist daher insbesondere für den Stadtverkehr eine sehr umweltfreundliche Alternative zu allen Verbrennungsmotoren. Ebenfalls insbesondere im Stadtverkehr trifft der zweite Vorteil des Elektrorollers uneingeschränkt zu: Er produziert keine Geräusche. Ein solcher Roller lässt sich nahezu lautlos im Stadtverkehr bewegen, was dafür sorgt, dass der Lärmpegel insgesamt ein ganzes Stück niedriger liegt – zumindest dann, wenn Elektroroller in einer ausreichend großen Anzahl in der Stadt unterwegs sind – und somit die Nerven der Stadtbewohner geschont werden.

Allerdings muss man sich auch darüber im Klaren sein, dass ein fehlendes Motorengeräusch durchaus ein Sicherheitsrisiko darstellen kann. Wenn ein Fußgänger beim Überqueren der Straße keinerlei Fahrzeuggeräusch hört, so geht er davon aus, dass auch kein Fahrzeug in der Nähe ist. So kann es passieren, dass der Fahrer eines Elektrorollers von Fußgängern übersehen wird und dadurch Unfälle entstehen können. Es wird noch einige Zeit dauern, bis sich die Menschen an das Vorhandensein von Elektrofahrzeugen gewöhnt haben und dementsprechend besser im Straßenverkehr aufpassen – auch dann, wenn kein Motorengeräusch in der Nähe erklingt.

Kommen wir nun zum entscheidenden Nachteil des Elektrorollers. Gemeint ist natürlich in der Hauptsache die Reichweite. Bei einem Motorroller mit Benzinmotor ist eine Reichweite von 200 bis 300 Kilometer heute gang und gäbe. Bei einem Elektroroller dagegen kann man froh sein, wenn er 100 Kilometer ohne Ladestopp schafft. Wer in einer Großstadt wohnt und ausschließlich dort unterwegs ist, für den dürfte diese Reichweite aber durchaus ausreichend sein. In ländlicheren Gegenden abseits der großen Ballungsgebiete dagegen eignet sich ein Elektroroller höchstens für den Einkauf um die Ecke, selbst für Pendler und ihren täglichen Weg zur Arbeit reicht der Aktionsradius dieser Fahrzeuge heute meist noch nicht aus. Das ist jedoch bei eBikes auch nicht anders.

Hinzu kommt ein weiterer Nachteil: Während man bei einem Motorroller mit Benzinmotor an die nächste Tankstelle fährt, auftankt und dann sofort weiterfahren kann, muss ein Elektroroller in der Regel zunächst für mehrere Stunden an die Steckdose, bevor auch dieser wieder bewegt werden kann.

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