Fahrradreisen bieten zahlreiche Vorteile: Bei kaum einer anderen Urlaubsart ist man so umweltfreundlich unterwegs, bringt den Kreislauf in Schwung, schont die Gelenke und oft auch den Geldbeutel. Mit einer gründlichen Vorbereitung steht einem erholsamen Urlaub auf zwei Rädern nichts im Weg. Der ADAC Hessen-Thüringen empfiehlt die wichtigsten Tipps.
Die geeignete Route
Der erste Schritt der Vorbereitung besteht darin, die passende Route auszuwählen. Die Überlegungen sollten sein: Wohin soll die Reise gehen? Soll die Strecke bergig oder flach sein? Bevorzugt man Städte oder Natur? Ist eine individuelle Reise geplant oder ein Pauschalangebot eines Radreiseanbieters? Es wird geraten, beim ersten Fahrradurlaub das Ziel nicht zu ambitioniert zu wählen. Eine Strecke auf gut ausgebauten, nicht zu steilen Wegen ist ideal; ein Blick auf das Streckenprofil ist ratsam. Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte zusätzlich einige spezifische Hinweise des ADAC beachten.
Tipp: Die ADAC-Broschüre „Grenztouren“ bietet Vorschläge für abwechslungsreiche Rad- und Wandertouren entlang des Grünen Bandes, von Lübeck im Norden bis nach Bayern. Diese kostenlose Broschüre ist beim ADAC in Hessen und Thüringen sowie online erhältlich.
Verlässliche Navigationshilfen
Für Radtouren stehen zahlreiche Apps zur Verfügung, die vor allem Navigationsfunktionen bieten. Wichtig ist, dass diese Apps aktuelles Kartenmaterial enthalten, das auch offline nutzbar ist – am besten vor der Reise herunterladen. Empfehlenswerte Apps sind beispielsweise Komoot oder Outdooractive. Zusätzlich stellt die ADAC Trips-App viele nützliche Tourentipps für Radfahrende bereit.
Mehr Fitness, weniger Gepäck
Bei der Vorbereitung der Tagesetappen sollten Strecke, Wetter, Fitness, Körpergewicht, Fahrradmodell und Gepäck berücksichtigt werden, ebenso wie die Planung ausreichender Ruhetage. Zur Verbesserung der Fitness empfiehlt es sich, vor der Reise mehrmals pro Woche mindestens eine halbe Stunde Rad zu fahren.
Besonders bei Radurlauben ohne Gepäckbeförderung gilt: Weniger Gepäck ist vorteilhafter! Leichte, wasserdichte Fahrradtaschen sind ideal für das Verstauen der wesentlichen Utensilien. Ein Rucksack sollte bei mehrtägigen Touren vermieden werden, da er die Rückenmuskulatur belasten kann.
Check-up und Zubehör
Vor dem Fahrtantritt sollte das Fahrrad auf seine Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Die wichtigsten Sicherheitsmerkmale sind Bremsen, Schaltung, Beleuchtung und Kette. Ein geeigneter Fahrradhelm gehört zur Grundausstattung. Laut Oliver Reidegeld, Pressesprecher des ADAC Hessen-Thüringen, sei es zudem nützlich, sich mit dem eigenen Fahrrad vertraut zu machen, um im Notfall einen Reifen flicken oder einen Schlauch wechseln zu können. Die wichtigsten Werkzeuge wie Flickzeug, Schlauch, Luftpumpe und ein Miniwerkzeug sollten ebenfalls dabei sein.
Tipp: Sollte das Werkzeug einmal vergessen werden, können kleinere Reparaturen an den ADAC Radservice-Stationen entlang beliebter Radrouten in Deutschland durchgeführt werden. Bei weiteren Problemen oder wenn keine Reparaturstation in der Nähe ist, können ADAC-Mitglieder jederzeit den Pannendienst der Gelben Engel in Anspruch nehmen.
Anreise und Übernachtung
Wenn das Fahrradabenteuer nicht direkt vor der Haustür beginnt, stellt die Anreise per Bahn eine nachhaltige Möglichkeit dar. Hierfür sollte frühzeitig eine entsprechende Fahrkarte inklusive Fahrradmitnahme gebucht werden. Achtung: ICE-Züge bieten nur begrenzte Mitnahmemöglichkeiten für Fahrräder.
Individualreisende sollten sich vorab über passende Übernachtungsmöglichkeiten informieren. Besonders in der Hochsaison ist eine frühzeitige Buchung ratsam. Entlang beliebter Radwege gibt es zahlreiche Betriebe, die auf Fahrradtouristen eingestellt sind und meist Unterstellmöglichkeiten, Radwerkzeug und Reparaturservice sowie einen Trockenraum für nasse Kleidung bieten.
Tipp: Unterkünfte, die E-Bike-Reisende beherbergen, sollten idealerweise über Ladestationen verfügen. Zur Unterstützung der Orientierung haben der ADAC Hessen-Thüringen und der DEHOGA Hessen das Zertifikat „E-Biker willkommen“ eingeführt.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von ADAC Hessen-Thüringen e.V./ Veröffentlicht am 14.08.2024