In Leipzig entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, das Fahrrad für ihre täglichen Wege zu nutzen. Um das Fahrverhalten und die genauen Strecken besser erfassen zu können, wird das Netz der Dauerzählstellen deutlich erweitert. Neben den bestehenden elf Standorten kommen nun zwölf neue Zählstellen hinzu, davon acht noch in diesem Jahr und vier weitere im Jahr 2026. Der Ausbau beginnt in der Woche ab Montag, dem 28. April, an der Kreuzung Neue Linie/Die Linie im Wildpark. Weitere Standorte umfassen unter anderem die Hans-Weigel-Straße an der Riesaer Straße, die Brücke an der Hermann-Liebmann-Straße, die Kreuzung Heuweg/Luppensteg sowie die Messe-Allee am Autobahnkreuz Messegelände und mehrere andere zentrale Routen.
Baubürgermeister Thomas Dienberg erklärte, dass die Zählstellen eine wichtige Grundlage für die Verkehrsplanung darstellen. Sie liefern präzise, dauerhaft und unabhängig vom Wetter gesammelte Daten, die dabei helfen, Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs zu prüfen. Die Erweiterung des Zählstellennetzes ermögliche es, noch besser die Trends und Veränderungen im Mobilitätsverhalten der Stadtbewohner nachzuvollziehen. Im Frühjahr 2026 sollen weitere Zählstellen am Dittrichring, in der Käthe-Kollwitz-Straße, in der Landsberger Straße sowie im Robert-Koch-Park installiert werden. Die Gesamtkosten für dieses Projekt belaufen sich auf etwa 195.000 Euro und werden durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen der „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ gefördert.
Die Zählstellen arbeiten mit Induktionsschleifen, die im Boden verlegt sind und rund um die Uhr alle Fahrräder mit metallischen Bauteilen erfassen – unabhängig von der Rahmengröße oder dem Material des Fahrrads. Wenn erforderlich, können auch Fahrräder beider Fahrtrichtungen an einer Zählstelle erfasst und unterschieden werden. Die gesammelten Daten werden in einem Online-Dashboard der Stadt Leipzig veröffentlicht. Nach einer Testphase werden auch die neuen Zählstellen in die Datenbank integriert.
Die erste Zählstelle wurde 2017 an der Manetstraße installiert, und die letzte kam im März 2023 an der Sachsenbrücke hinzu. Eine Besonderheit gibt es seit 2023 am Grimmaischen Steinweg: Dort sind die Messstellen mit digitalen Stelen und Displays ausgestattet, die in Echtzeit anzeigen, wie viele Fahrräder den Standort in jeder Fahrtrichtung passiert haben – sowohl für den Tag als auch für das Jahr.
Seit der Einführung der Zählstellen wurden insgesamt rund 14 Millionen Radfahrer gezählt. An einer Zählstelle passieren im Durchschnitt etwa 3.500 Radfahrer pro Tag, während die Sachsenbrücke mit rund 8.700 Radfahrern und einem Spitzenwert von etwa 14.800 Radfahrern täglich den höchsten Wert aufweist. Die Zählstelle an der Georg-Schumann-Straße hat mit rund 1.200 Radfahrern täglich den geringsten Wert. Am Wochenende sinkt die Zahl der Radfahrer im Schnitt um 40 Prozent im Vergleich zu den Wochentagen.
Weitere Informationen zu den Standorten und dem Dashboard mit weiteren Daten sind auf den Webseiten der Stadt Leipzig verfügbar.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Leipzig/ Veröffentlicht am 22.04.2025