Wann sich eine Fahrradversicherung fürs E-Bike wirklich lohnt

 

E-Bikes verlieren schnell an Wert – Fahrradversicherung meist nur in den ersten drei Jahren sinnvoll

Laut TÜV Rheinland kann der Wert eines neuen E-Bikes innerhalb von drei Jahren nach dem Kauf um bis zu 80 Prozent sinken. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Analyse von Finanztip, einem Ratgeber für Finanzthemen. Die Expertinnen und Experten dort kommen zu dem Schluss, dass sich der Abschluss einer Fahrradversicherung für E-Bikes in der Regel nur in den ersten drei Jahren rechnet.

E-Bikes erfreuen sich wachsender Beliebtheit – und sind oft eine teure Anschaffung. Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) lag der Durchschnittspreis für ein neues E-Bike im vergangenen Jahr bei rund 2.650 Euro. Um sich gegen Diebstahl abzusichern, entscheiden sich viele Käuferinnen und Käufer für eine spezielle Fahrradversicherung. Finanztip erklärt, dass Versicherer in den ersten drei Jahren häufig noch den Neuwert erstatten. Danach werde nur noch der verbliebene Zeitwert ersetzt. Da die Versicherungsbeiträge jedoch gleich bleiben, falle die Erstattung bei einem Schadenfall nach drei Jahren deutlich geringer aus.

Kosten-Nutzen-Abwägung bei der Wahl der Versicherung

Finanztip nennt ein Rechenbeispiel: Für ein E-Bike im Wert von 3.000 Euro liege der günstigste Tarif bei etwa 50 Euro jährlich. Nach drei Jahren könne der Wert des Rads jedoch bereits auf rund 600 Euro gefallen sein. In solchen Fällen sei es oft wirtschaftlicher, das Rad über die Hausratversicherung mitzuversichern – zum Teil sogar ohne zusätzlichen Beitrag.

Allerdings sei der Schutz dort begrenzt. In der Standardausführung deckt die Hausratversicherung nur Einbruchdiebstahl ab, also wenn das Rad aus verschlossenen Räumen entwendet wird. Für den Schutz unterwegs sei eine zusätzliche Fahrradklausel notwendig. Einen umfassenden Kasko-Schutz, wie er bei vielen Fahrradversicherungen enthalten ist, gebe es dort nicht. Hinzu komme, dass viele Leistungen der Fahrradversicherung bei älteren Rädern ohnehin wegfielen, etwa die Abdeckung bei Verschleiß.

Versicherung sinnvoll ab einem Wert von etwa 1.200 Euro

Finanztip empfiehlt den Abschluss einer Fahrradversicherung nur bei E-Bikes, die mindestens 1.200 Euro gekostet haben – idealerweise für eine begrenzte Laufzeit von drei Jahren. Für diesen Zeitraum seien häufig auch Rabatte auf den Beitrag möglich. Wer hingegen ein älteres Rad versichern möchte, müsse sich darüber im Klaren sein, dass der Leistungsumfang deutlich eingeschränkt ist und sich eine Absicherung meist nicht mehr lohnt.

Der TÜV Rheinland weist darauf hin, dass sich der Wertverlust von E-Bikes seit der Corona-Pandemie weiter beschleunigt habe. Als Ursache nennt der Verein die inzwischen gut gefüllten Lagerbestände im Handel. Dies habe zu verstärktem Wettbewerb und Preisdruck geführt, was sich negativ auf die Preisentwicklung von gebrauchten Rädern auswirke. Der TÜV ist unter anderem für die Bewertung und Prüfung von Fahrrädern zuständig und betreibt seit 2023 ein eigenes Labor speziell für E-Bikes.

Darauf sollten Verbraucherinnen und Verbraucher bei einer Fahrradversicherung achten

Finanztip führt jährlich Tests zu Fahrradversicherungen durch und nennt zentrale Kriterien für eine leistungsstarke Absicherung:

  • Kein Diebstahlschutz mit Nachtzeitklausel (also keine Einschränkung der Gültigkeit auf bestimmte Tageszeiten),
  • Absicherung gegen Teilediebstahl und Zubehörverlust bis zu 1.000 Euro pro Schaden, maximal 300 Euro pro entwendetem Teil,
  • Erstattung bis zur vollen Versicherungssumme (Neuwertentschädigung) bei Fahrrädern bis drei Jahre alt,
  • Absicherung weiterer Risiken wie Vandalismus, Naturereignisse oder Bedienfehler,
  • Verschleißschäden bis zu einem Alter von drei Jahren mitversichert,
  • Selbstbeteiligung von höchstens 50 Euro.

Weitere Informationen sind im Ratgeber von Finanztip zur Fahrradversicherung zu finden:
https://www.finanztip.de/hausratversicherung/fahrradversicherung/

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Finanztip Verbraucherinformation GmbH – ein Unternehmen der Finanztip Stiftung/ Veröffentlicht am 07.07.2025

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