Egal ob Gelegenheitsfahrer oder passionierter Radler – eine regelmäßige Fahrradinspektion ist aufgrund zahlreicher Verschleißteile für die nötige Sicherheit im Straßenverkehr Pflicht. Der Check auf Herz und Nieren bietet sich bei den meisten zum Ende der Winterpause an. Kostengünstig bieten Fahrradwerkstätten den Basis-Service schon für kleines Geld an, wer ein wenig handwerkliches Geschick und das nötige Werkzeug sein Eigen nennt, kann die Wartung auch selbst durchführen.
Das Wichtigste in Kürze
- Je nach Nutzung ist eine Fahrradinspektion jährlich erforderlich
- Für Vielfahrer ist eine halbjährliche Überprüfung des Fahrrads ratsam
- Die meisten Reparaturen lassen sich mit etwas technischem Know-how und Standardwerkzeug selbst erledigen
- Beschädigungen an der Gabel oder dem Rahmen sind ein Fall für die Fahrradwerkstatt
- Eine Fahrradinspektion beim Fachmann kostet zwischen 50 und 100 Euro
Wartungsintervalle beim Fahrrad
Wie oft eine gründliche Fahrradinspektion ratsam ist, richtet sich nach der Intensität der Nutzung. Die Abnutzung der Verschleißteile unterliegt dabei der Dauer und Intensität der Nutzung, allerdings spielt auch zeitbedingter Verfall eine Rolle. Als Faustformel hat sich die jährliche Durchführung etabliert, hier bietet sich nach langer Winterpause etwa der Frühlingsbeginn an. Für Vielfahrer, wie z.B. Leute, die mit dem Fahrrad täglich zur Arbeit fahren, sollte eine Inspektion wenigstens zweimal in der Saison stattfinden. Ausnahme bildet der Neukauf eines Fahrrads, hier wird eine Kontrolluntersuchung nach etwa 3 Monaten oder nach 300 Kilometern fällig. Offenkundig ist eine Inspektion spätestens dann notwendig, wenn sich Auffälligkeiten wie eine unzureichende Bremsung oder ein holpriger Gangwechsel bemerkbar machen.
Fahrradinspektion: Checkliste
Schaltung: Grundsätzlich sollte jede Kombination der Gangschaltung nahtlos umschalten, es gilt daher, einzelne Ritzel zu überprüfen und gegebenenfalls zu schmieren. Mit einem Schraubenzieher lassen sich Stellschrauben an der Schaltung nachjustieren. Je mehr Gänge, desto komplexer ist die Feinjustierung.
Bremsen: Das Bremssystem ist elementar für die nötige Sicherheit im Straßenverkehr. Die Bremsklötze beim Fahrrad sollten über ausreichend Belag verfügen, als Indikator dienen sogenannte Querrillen, die noch erkennbar sein müssen. Im Falle von Scheibenbremsen ist eine Profildicke von mindestens einem Millimeter erforderlich. Sowohl Bremsgriffe als auch Bremszüge sollten geölt werden. Durch die Stellschrauben lassen sich die Bremsen justieren. Bei Hydraulikbremsen ist der Druck gegebenenfalls anzupassen.
Lichtanlage: Laut Straßenverkehrsordnung ist zwar keine fest verbaute Lichtanlage mehr erforderlich, dafür allerdings muss aktives Licht batteriebetrieben gewährleistet sein. Außerdem passives Licht wie ein roter Reflektor am Hinterrad sowie ein weißer Reflektor am Vorderrad sowie Reflektoren an den Pedalen. Sollte die fest verbaute Lichtanlage streiken, liegt dies meist an locker gewordenen Verkabelungen und Steckkontakten.
Räder: Mit der Zeit verliert der Reifen an Luft, mit einer normalen Fahrradpumpe lässt sich der Luftdruck im Schlauch ausgleichen, als Richtwert gelten etwa 3 bis 4 Bar. Auch die Felgen sind auf Korrosion, Verformung und einen festen Halt am Rahmen zu kontrollieren.
Lenker: Wichtig ist die ordentliche Reinigung und Schmierung des Steuersatzes. Der Sitz sollte einen festen Halt aufweisen. Nachträglich lässt sich das Spiel korrekt einstellen. Am Lenker montiertes Zubehör wie die Klingel ist auf Funktion zu testen. Verschraubungen sind für einen festen Halt nachzuziehen.
Rahmen: Schäden an der Gabel oder am Rahmen äußern sich durch Rost und Verformungen. Um Schäden besser sichtbar zu machen, ist eine Reinigung des Fahrrads mit Spülmittel und einem Lappen ratsam.
Kette: Eine gründliche Reinigung und nachträgliche Schmierung mit speziellem Fahrrad-Öl (alternativ Motoröl) erhöht die Haltbarkeit der Kette. Im Anschluss wird auf Spannung und etwaige Schäden der Kette kontrolliert.
Fazit – Fahrradwerkstatt oder Eigenreparatur
Schon mit einfachem Standardwerkzeug gehen die meisten Reparaturen problemlos von der Hand. Schwere Schäden, beispielsweise Korrosion an der Gabel, sollte sich allerdings ein Fachmann ansehen. Auch wer unsicher im Umgang mit Feinheiten wie der Justierung einer komplexen Gangschaltung ist, lässt besser die Fahrradwerkstatt ran. Abhängig vom Verschleiß und dem Aufwand der Reparaturen werden für eine umfassende Fahrradinspektion etwa 50 bis 90 Euro fällig, ein kleiner Aufschlag wird für Spezialbikes, wie E-Bikes, fällig.